Jahresabschluss 2021: ggw mit erneut positivem Ergebnis

Gelsenkirchen, 29. August 2022. Die gelsenkirchener gemeinnützige wohnungsbaugesellschaft mbH (ggw) schließt das Geschäftsjahr 2021 mit einem positiven Ergebnis von rund 1,5 Mio. Euro ab (Vorjahr: 3 Mio. Euro). Gegenüber dem Wirtschaftsplan ist das Ergebnis knapp 500.000 Euro besser als erwartet.

Bildunterschrift: Freuen sich über das positive Ergebnis des Jahresabschlusses 2021: Harald Förster (Geschäftsführer ggw), Michaela Hahn (Prokuristin ggw) sowie Lukas Günther (Aufsichtsratsvorsitzender ggw) (v.l.n.r.).

Das Jahresergebnis wurde ein weiteres Mal positiv durch die gute operative Leistung im Vermietungsgeschäft beeinflusst. Im Geschäftsjahr 2021 war es der ggw noch stärker möglich, ihre ambitionierten Unternehmensziele zu verfolgen. Dies drückt sich zum einen durch das deutlich gestiegene Investitionsvolumen, aber auch durch die Umsetzung einer Vielzahl innovativer Projekte aus.

Die ggw ist ein städtisches Tochterunternehmen und große Vermieterin in Gelsenkirchen und besitzt derzeit rund 4.975 Wohnungen, davon sind 650 barrierearm. Die Leerstandsquote betrug zum Jahresende 2,6 % (Vorjahr: 2,4 %), die Fluktuationsquote 7,5 % (Vorjahr: 8,0 %). Die Nettokaltmiete lag im Geschäftsjahr 2021 im Durchschnitt bei 5,17 Euro pro Quadratmeter und stieg zum Jahresende auf 5,27 Euro pro Quadratmeter an. Gelsenkirchens kommunales Wohnungsunternehmen bleibt damit ein Garant für bezahlbares Wohnen – im Interesse der Mieterinnen und Mieter sowie der Stadt Gelsenkirchen als Gesellschafterin. Des Weiteren vermietet die ggw knapp 25.000 m² Gewerbefläche.

Weitere Kennzahlen zum Jahresabschluss 2021
Die Bilanzsumme hat sich von rund 339,2 Mio. Euro im Vorjahr um rund 12 % auf 379,7 Mio. Euro in 2021 erhöht. Das Eigenkapital konnte um 1,2 Mio. Euro erhöht werden. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete die ggw rund 37,8 Mio. Euro Umsatzerlöse (Vorjahr: 36,9 Mio. Euro). Circa 52,6 % (Vorjahr: 52,2 %) der Umsatzerlöse erzielte die ggw aus der Vermietung von Wohnungen.

Corona-Auswirkungen 2021
Im Vergleich zu anderen Wohnungsunternehmen war die ggw insbesondere mit Bezug auf das Gästehaus Heege stärker von der Pandemie betroffen. Die coronabedingten Einschränkungen hatten sich bereits im April 2020 erheblich auf die Anzahl der Gästeübernachtungen ausgewirkt. Maßgeblich dafür war das seit Mitte März 2020 geltende Beherbergungsverbot. Im Jahr 2021 waren in den ersten beiden Quartalen lediglich in den Monaten April und Juni phasenweise Schülerübernachtungen im Haus Heege möglich. Erst ab August hatte sich die Belegungssituation wieder weitgehend normalisiert. Im Geschäftsjahr 2021 lag die Gesamtauslastung coronabedingt somit bei lediglich knapp 50 % (Planwert: 80 %), was zu Mindererlösen in einer Größenordnung von 620.000 Euro führte. Die Erlösausfälle konnten jedoch zu gut einem Drittel durch Kosteneinsparungen und darüber hinaus durch die getätigte Risikovorsorge im Bereich des marktbedingten Leerstandes mit einem Planwert von 3,8 % und einem erreichten Jahresdurchschnittswert von 2,5 % kompensiert werden.

Im Ergebnis ist die ggw gut durch die Corona-Pandemie gekommen. „Durch die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, sowie die Digitalisierung einiger Prozesse konnten wir auch im vergangenen Jahr das Infektionsrisiko sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle an der Darler Heide stark reduzieren und unseren Service-Level wie gewohnt hochhalten“, freut sich Prokuristin und Leiterin Management Services Michaela Hahn. Den Mitarbeiter*innen der ggw gelang es erneut in einem von der Corona-Krise stark beeinträchtigten Geschäftsjahr an die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre anzuknüpfen.

Neubau von barrierearmen Wohnungen und der Beitrag zum Klimaschutz
Im Geschäftsjahr 2021 wurde die neue Wohnanlage „Im Waldquartier“ im Stadtteil Resse fertiggestellt und bezogen. Dieser Wohnungsneubau ergänzt den ggw-Bestand um weitere 20 zeitgemäße und barrierearme Wohnungen. Neben einer klimafreundlichen Pelletheizung realisierte die ggw erstmals eine solare Mieterstromanlage, die elektrische Energie für alle Wohneinheiten erzeugt. Pro Jahr werden so rund 30 Tonnen CO2 eingespart. „Mit unseren Neubauprojekten setzen wir einen besonderen Akzent auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Für die Mieterinnen und Mieter bringt das angesichts der derzeit explodierenden Energiekosten auch finanziell große Vorteile mit sich. In Gelsenkirchen besteht weiterhin eine große Nachfrage nach barrierearmen Wohnungen. Diesen Bedarf wollen wir mit unseren Neubauprojekten decken“, betont Geschäftsführer Harald Förster.

Zwei weitere ggw-Neubauprojekte mit insgesamt 55 barrierearmen Wohnungen waren bereits 2021 im Bau. Der Neubau „Am Virchowbogen“ mit insgesamt 24 barrierearmen und modernen Wohnungen für Ein- und Zwei-Personenhaushalte konnte im Juni dieses Jahres fertiggestellt werden. Das Projekt „Heidehof“ befindet sich zurzeit noch im Bau und soll bis voraussichtlich Ende 2023 mit insgesamt 31 Wohneinheiten bezugsfertig sein.

Die ggw hat bis zum Ende des Geschäftsjahres 2021 mehr als 700 Wohnungen und damit annähernd 15 % des gesamten Wohnungsbestandes vollständig oder im Hybridverfahren mit Wärme aus regenerativen Energiequellen (insbesondere Holzpellets) versorgt.

Immobilienmanagement
Auch in 2021 setzte die ggw wieder umfangreiche Modernisierungs- und Instandhaltungs-maßnahmen um. Das Instandhaltungsbudget betrug im Geschäftsjahr 2021 im Mittel 16,91 Euro pro Quadratmeter. Ein großes Modernisierungsprojekt der ggw, die energetische Quartiersentwicklung in der Schievenfeld-Siedlung, wurde auch 2021 weiter vorangetrieben. Keller, Decken und Dächer wurden in den letzten sieben Jahren gedämmt, neue Fenster und Eingangstüren eingebaut, eine neue Heizanlage für die gesamte Siedlung eingerichtet. Die neue Anlage wird mit Holzpellets betrieben und ist Teil eines Neubaus der ggw mit insgesamt acht barrierefreien und teilweise rollstuhlgerechten Wohnungen.

In den nächsten zwei Jahren plant die ggw rund 18 Mio. Euro in die energetische Sanierung von drei Liegenschaften mit in Summe ca. 200 Wohnungen zu investieren. Geplant sind nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität im Bestand, die die Attraktivität der Gebäude und Wohnungen weiter steigert, was unter anderem auch zur Werterhaltung der Gebäude beiträgt.

Neubauprogramm für Kitas und Schulen
Da der Bedarf an Kita- und Schulplätzen auch in Gelsenkirchen wächst, startete die Stadt 2020 ein Neubauprogramm für Kitas und Schulen. Bei der Lösung dieser anspruchsvollen Aufgabe hat sich die ggw frühzeitig eingebracht und bereits 2021 erste Ergebnisse erzielt. „Im Eiltempo Raum für die Zukunft schaffen und Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, wie Schulen und Kindertagesstätten, bereitstellen – das ist der ggw im letzten Jahr unter anderem mit der Grundschule an der Caubstraße gelungen. Die vormals als Wohnstandort genutzte ggw-Liegenschaft ist sehr kurzfristig in Schulraum für die Primarstufe umgewandelt worden“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Lukas Günther. Die beiden Bestandsgebäude an der Caubstraße wurden modernisiert und funktionsgerecht umgebaut. So entstand eine zweizügige Grundschule mit acht Klassenzimmern, vier Gruppen- und vier Mehrzweckräumen, Küche und Mensa, zeitgemäßer Ausstattung und neu gestaltetem Schulhof.

2021 startete auch der Bau der Grundschule an der Ebertsteinstraße. Nach einer Bauzeit von nur 14 Monaten wurde die Schule im August 2022 fertiggestellt und konnte pünktlich zum Schuljahresbeginn von den Erstklässler*innen eingeweiht werden. Die ggw setzt auch hier auf ein umweltfreundliches Energiekonzept – so wird das Gebäude unter anderem mit klimafreundlicher Fernwärme sowie einer Photovoltaikanlage versorgt. Ergänzt wird das Konzept durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie eine Begrünung der Dächer und Fassade. Auch das Regenwasser macht sich die ggw zunutze: Mit Bewässerungsrigolen und Zisternen wird ein ökologisch-nachhaltiger Betrieb des grünen Schulhofes ermöglicht.

Der Kitaneubau hatte in den vergangenen Jahren bereits an Fahrt aufgenommen und auch im vergangenen Geschäftsjahr konnte die ggw ein Neubauprojekt abschließen und ein weiteres Vorhaben beginnen. Die Kita an der Kanzlerstraße wurde im April 2021 fertiggestellt und bietet nun 80 weitere Betreuungsplätze für Gelsenkirchener Kinder. Weitere 100 Kita-Plätze stellt die neue Kita an der Leithestraße im Stadtteil Ückendorf zur Verfügung. Diese konnte vor kurzem eingeweiht werden.

Belegschaft und Ausbildung
Die ggw beschäftigt zum Jahresende 71 Mitarbeiter*innen (Vorjahr: 69) und reagiert mit attraktiven Ausbildungsplätzen auf die spürbare strukturelle Unterversorgung des Gelsenkirchener Arbeitsmarktes. Zum Jahresende wurden bei der ggw zehn Immobilienkaufleute, ein Fachinformatiker für Systemintegration und eine Kauffrau für Büromanagement ausgebildet. Damit weist die ggw eine beachtliche Ausbildungsquote von annähernd 15 % auf. In diesem Jahr starteten wieder vier junge Leute in das Berufsleben bei der ggw.


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