GAFÖG und ggw unterstützen Sozialen Arbeitsmarkt
GAFÖG und ggw unterstützen die Einrichtung eines Sozialen Arbeitsmarkts in Gelsenkirchen. Grundlage dafür ist das Teilhabechancengesetz, das am 01. Januar 2019 in Kraft trat. Es bietet Personen, die über 25 Jahre alt sind und in den letzten 7 Jahren mindestens 6 Jahre SGB-II-Leistungen bezogen haben, eine nachhaltige Beschäftigungsperspektive. Durch die Reintegration in das Erwerbsleben werden die Lebenslagen sozial benachteiligter Menschen, wie vom Teilhabechancengesetz beabsichtigt, spürbar verbessert.
Die GAFÖG beschäftigt im Rahmen des Teilhabechancengesetzes (§ 16i SGB II) mittlerweile 131 ehemals langzeitarbeitslose Menschen. Dazu GAFÖG-Geschäftsführer Folker Gebel: „Seit der Gründung der GAFÖG im Jahr 1992 ist öffentlich geförderte Beschäftigung für uns ein überaus wichtiges Geschäftsfeld. Deshalb haben wir uns immer an entsprechenden Förderprogrammen des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Gelsenkirchen beteiligt und unterstützen aktuell Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen und Stadt bei der Einrichtung eines Sozialen Arbeitsmarktes.“
Die geförderten Mitarbeiter:innen werden – wie es der Gesellschaftsvertrag der GAFÖG vorsieht – im Rahmen von Auftragsarbeiten eingesetzt. Ein Beispiel guter Praxis dafür sind Flurreinigungsarbeiten, die in Immobilien der ggw durchgeführt werden. Diese umfassen beispielsweise die Reinigung von Fluren, Fenstern, Haustüren und Kellergängen. Nach einer durchgeführten Zufriedenheitsanalyse der ggw Mieter:innen, stellte sich heraus, dass sich die ggw und ihre Mieter:innen einig sind: Die Sauberkeit und ein gepflegter erster Eindruck der Immobilien steht an oberster Stelle. Das hat die ggw weiterhin bestärkt, sukzessive den kompletten Bestand auf eine Unterhaltsreinigung umzustellen. Derartige Arbeiten sind erfahrungsgemäß dazu geeignet, ehemals langzeitarbeitslosen Personen den Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu ermöglichen. Die geförderten Personen sind Mitglieder in einem erfolgreichen Team und können dadurch ihr Selbstbewusstsein stärken.
„Die ausgeführten Auftragsarbeiten werden von unseren Mitarbeiter:innen als Herausforderung und nicht als Überforderung erlebt. Mit zunehmender Beschäftigungsdauer werden die Arbeitsanforderungen sukzessiv erhöht und unsere Mitarbeiter:innen dazu befähigt, ihre berufsfachlichen Fähigkeiten zu erweitern“, bringt Ralf Matrisch, Betriebsleiter der GAFÖG, den Beschäftigungszweck auf den Punkt.
Die geförderten Personen werden an den Einsatzorten von erfahrenen Fachkräften angeleitet. Dabei handelt es sich in der Regel um Handwerks- und Industriemeister oder um staatlich geprüfte Techniker.
„Wir konnten bereits 698 Mietparteien ein Angebot zur Übernahme der Flurreinigung durch die GAFÖG vorlegen“, stellt Christoph Köhler (Stellvertretender Abteilungsleiter kfm. Hausbewirtschaftung ggw) fest und freut sich über durchweg positiven Rückmeldungen, „Einige Mieter:innen waren so von der Qualität der Arbeit überzeugt, dass im Nachgang das Angebot doch angenommen wurde.“
Der umfangreiche Service, welcher für ca. 10,00 € pro Monat angeboten wird, wird über die Betriebskosten abgerechnet. Das Angebot für die Mietparteien ist freiwillig, die Mieter:innen können auch eigenständig für die Reinigung aufkommen.
Ein Beispiel für eine bei der Flurreinigung zum Einsatz kommende Mitarbeiterin ist Silke Gostomski. Sie ist 44 Jahre alt, war vor ihrer Einstellung 7 Jahre arbeitslos und ist seit 2 Jahren im Service-Bereich der GAFÖG tätig. Sie fasst ihre Erfahrungen wie folgt zusammen: „Ich bin froh, wieder arbeiten zu können; meine Arbeit im Service-Team bereitet mir Freunde. Die Kolleginnen und Kollegen sind freundlich, unsere Vorgesetzten leiten uns fachlich an und behandeln uns dabei immer mit Respekt.“
„Wir freuen uns sehr, unseren – zum Teil langjährigen – Mieter:innen ein solches Angebot machen zu können, gleichzeitig den sozialen Arbeitsmarkt zusammen mit der GAFÖG zu unterstützen und somit Langzeitarbeitslosen eine zweite Chance geben zu können“, erklärt Stefan Eismann, (Prokurist und Leiter der Hausbewirtschaftung der ggw).